Noch vor den Angststörungen zählen die Depressionen zu den Leiden, aufgrund derer sich die meisten Menschen in einer psychotherapeutische Praxis begeben. Es wird davon ausgegangen, dass in Deutschland mehr als 10 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens eine Behandlungsbedürftige Depression durchlebt. Die Depression wird bei Frauen durchschnittlich doppelt so häufig wie bei Männern diagnostiziert. Neuere Untersuchungen der WHO haben gezeigt, dass depressive Erkrankungen in den westlichen Industrieregionen die Krankheitsgruppe ausmacht, die die längste und intensivste Beeinträchtigung an Lebensqualität erleiden muss. Viele depressive Syndrome verlaufen chronisch und sind therapeutisch nur schwer zu beeinflussen. Es ist auch eine Zunahme an therapieresistenten Depressionen zu beklagen. Es wird vermutet, dass ein großer Teil von ca. 12.000 Suiziden pro Jahr in Deutschland auf Depressionen zurückgeführt werden können. Wie Sie vielleicht schon bei den Kontraindikationen gelesen haben steht hier auch die Depression als Indikator. Allerdings gilt dieses nur für bestimmte Formen der Depression (z.B. endogene Depression).
Hauptsymptome einer Depression sind die gedrückte Stimmung, Antriebsstörungen, Interesselosigkeit. Daneben können auftreten: Schuldgefühle, häufige Müdigkeit, Minderwertigkeitsgefühle, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, verlangsamtes Denken, Ängstlichkeit, Reizbarkeit, ein verringertes sexuelles Interesse und ein gedämpftes Gefühlsleben, was bis zur Unfähigkeit des zeigen von Gefühlen reicht. Depressionen können sich auch auf den körperlichen Symptomen äußern wie zum Beispiel Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Verspannungen, Gewichtsabnahme, Zunahme des Gerichts, Kopfschmerzen und andere Symptome. Ebenso gibt es larvierte Depressionen, die sich nicht mit den beschriebenen Symptomen äußern, sondern "in Verkleidung" als multiple körperliche Symptome auftreten können.
Heute wird die Depression nach dem ICD-10 klassifiziert: hier wird unterschieden zwischen depressiven Episoden (einzelnes vorkommende Depression) und rezidivierenden depressiven Störungen (wiederholtes vorkommen der Depression). Ebenso wird nach der Schwere der Depression eingeteilt in leicht, mittelgradig oder schwer.
Es ist noch nicht vollständig geklärt, welche Ursachen zu einer Depression führen. Aus psychotherapeutischer Sicht wird angenommen, dass prägende Ereignisse des Lebens eine wichtige Rolle spielen. Nicht selten finden sich das Erleben von Erniedrigung, Verlust, Entwertung und Unterdrückung in einem engen Zusammenspiel wieder. Auch ein anhaltendes erleben von Stress kann als Ursache in Frage kommen (Burn-Out-Syndrom). In der Hypnosepraxis ist besonders der Typ der reaktiven Depression gut zu behandeln.