Chronischer Schmerz

Für die klinische Hypnose gilt der chronische Schmerz schon lange als erprobtes Anwendungsfeld in der Behandlung solcher Schmerzen. Bis zur Einführung des Äthers im Jahr 1846 und des Chloroforms im Jahr 1847 war Hypnose eines der wenigen wirksamen „Schmerzmittel“ (Anästhetika). Hypnose kann sowohl bei akuten Schmerzen (z.B. Zahnschmerzen) als auch bei chronischen Schmerzen (z.B. Kopf- und Rückenschmerzen u.a.) eingesetzt werden.  

Von chronischem Schmerz spricht man, wenn der Schmerz länger als sechs Monate anhält oder immer wiederkehrt. Ursache hierfür können unheilbare Erkrankungen wie zum Beispiel bösartige Tumoren oder Rheuma sein. Oftmals ist jedoch kein Zusammenhang mehr zwischen dem Schmerz und der Schädigung bzw. der Erkrankung, die einst den Schmerz auslöste, erkennbar. Der Schmerz hat seine Warnfunktion verloren und ist zu einem eigenständigen Krankheitsbild geworden. 

Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund sechs Millionen Menschen an chronischen Schmerzen und bei 500.000 bis 600.000 Patienten liegt ein schwer therapierbares Schmerzsyndrom vor. Rückenschmerzen stellen die häufigste Form chronischer Schmerzen dar, Kopfschmerzen stehen an zweiter Stelle. 

 

Heute hat die Hypnosetherapie  insbesondere dort einen großen Stellenwert, wo die üblichen Schmerzmittel kaum noch Wirkung erzielen oder aus medizinischen Gründen, wie z.B. in der letzten Zeit der Schwangerschaft, nicht angewandt werden sollten. Bei Messungen am Gehirn konnten darüber hinaus auch Veränderungen in der Schmerzverarbeitung nachgewiesen werden. Das Leiden unter dem Schmerz wurde nachweislich geringer, indem es dem Betroffenen gelungen war, eine größere Distanz zum Schmerz aufzubauen und ihn eher als Beobachter von außen wahrnehmen zu lassen. 

Grenzen der Hypnose bei der Schmerzbehandlung:
Hypnose die Betroffenen nicht komplett vom Schmerz befreien, sondern realistischer Weise nur eine Linderung oder vorübergehende Schmerzfreiheit erreichen. Unrealistische oder zu hohe Erwartungen verhindern meistens eine gute therapeutische Kooperation.  Eine passive Grundhaltung ist ebenfalls hinderlich für die auf eigene Mitarbeit ausgerichtete hypnotherapeutische Schmerzkontrolle.