Kurze Geschichte der Hypnose

Wahrscheinlich ist die Hypnose schon so alt, wie die Menschheit.Es wird vermutet, dass Hypnose zufällig entdeckt wurde und ihren Ursprung in meditativen und kultischen Handlungen mit religiösen Hintergrundes haben könnte. Wahrscheinlich nutzten die Schamanen schon die Effekte der Trance, um Heilung zu bewirken. Was dann alles unter Trance noch betrieben wurde in der grauen Vorzeit, kann nicht genau gesagt werden.

Nach Auffassung einiger Autoren datiert der Beginn der Modernen Psychotherapie mit dem Jahr 1775. 

Vor der Bayrischen Akademie der Wissenschaft bestätigt Anton  Mesmer 1775, dass der in Ellwangen unter großem Zulauf heilend tätige Pfarrer Johann Joseph Gaßner nicht wirklich den Teufel austreibe. (zitiert nach Henry F. Ellenberger in: Refenstorf/Peter"Hypnose in Psychotherapie,Psychosomatik und Medizin" Springer Verlag) Franz Mesmer leitete auch die Epoche des animalischen Magnetismus, der dann auf Jahrmärkten verbreitet wurde. Trotz erster Erfolge blieb zunächst der große Durchbruch aus.

Der schottische Azrt James Braid, der in Manchester praktizierte, wurde 1841 durch den Magnetiseur Charles Lafontaine auf Magnetismus aufmerksam. Er prägte den Ausdruck Hypnose in Anlehnung an das griechische Wort für den Schlaf hypnos. In der Zeit als die Amnestie sie noch in den Kinderschuhen steckte,war die Hypnose ein wichtiges Instrument zur Schmerzlinderung. nach seinem Tod 1860 wurden die Werke zur Hypnose von James Braid in Großbritannien kaum noch beachtet. In Frankreich hingegen wurden die Ideen der Hypnose weiter aufgegriffen und verbreitet.

Ebenfalls um diese Zeit machte der schottische Arzt James Esdaile medizinische Erfahrungen mit der Hypnose. Er praktizierte in Indien und führte mehr als 1000 Operationen unter Hypnose durch. Darunter waren 300 schwere Operationen und 19  Amputationen. Als er nach England zurückkehrte, und man erfuhr, dass er unter Hypnose operierte, verlor er seine Zulassung als Arzt.

In Frankreich behandelt der einfache Landarzt Auguste Ambroise Liébeault (1823-1904) die zumeist verarmte Landbevölkerung in Frankreich unentgelt mit Hypnose. 1872 wird die Universität von Nancy gegründet. Einer der ersten Professoren an der Universität wird Hippolyte Bernheim, der die Ansätze von Liébeaut weiterentwickelt. Die Schule von Nancy wird gegründet.

Der Begründer der Psychoanalyse, Siegmund Freud (1856 - 1939) kam während seiner Studienreise nach Paris der Hypnose in Berührung. 1885 besuchte er u. a. die psychiatrische Klinik am Hôpital Salpêtrière, wo auch der bekannte Professor für Pathologische Anatomie  Jean-Martin Charcot wirkte. Freud erhielt hier Anschauungsunterricht über Hysterie sowie über die Auswirkung von Hypnose und Suggestion darauf. 1889 besuchte er Hippolyte Bernheim in Nancy. Dieser machte Versuche mit der sogenannten posthypnotischen Suggestion. Freud schloss aus diesen Versuchen, dass es ein Unbewusstes geben müsse, welches für einen Großteil der menschlicher Handlungen verantwortlich zu seien schien. Nach der zuerst intensiven Beschäftigung mit der Hypnose wandte sich Freud 1896 mehr in Richtung Psychoanalyse. Er stützte sich hier auf die Ausforschungsverfahren von Josef Breuer. Er soll auch Freud vorgeschlagen haben, das entwickelte Verfahren Psychoanalyse zu nennen.

Mit der Weiterentwicklung der Pschoanalyse verließ Siegmund Freud auch den Weg der Hypnose.

1926 stellte der Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz ein aus der Hypnose abgeleitetes Verfahren vor, dass autogenes Training nannte. 1932 publizierte er sein Buch über das autogene Training. Es ist heute eine weit verbreitete Methode, die in einigen Ländern als anerkannte Methode der Psychotherapie zugelassen ist.

Der amerikanischer Arzt und Physiologe Edmund Jacobson konnte bei seinen Forschungen einen Zusammenhang zwischen übermäßiger muskulöser Anspannung und unterschiedlichen körperlichen und seelischen Erkrankungen nachweisen. Darauf hin entwickelt er die progressiven Muskelentspannung, ein Verfahren, bei dem durch die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden soll. Dabei werden einzelnen Muskelpartien in einer bestimmten Reihenfolge zuerst angespannt, die Muskelspannung wird kurz gehalten, und schließlich wird die Spannung  wieder gelöst.

Die Renaissance der Hypnose ist im letzten Jahrhundert Milton H. Erickson zu verdanken. Milton H. Erickson begründete eine neue Form der Hypnotherapie, die heute als die modernste Form der Hypnose gilt. Aus dieser Form  haben weitere psychologische Methoden ihren Ansatz gezogen. Er prägte den Begriff der permissiven Hypnose. Über Erickson ließe sich sicher einiges schreiben, aber das würde den Rahmen der Webseite sprengen. Vielleicht sollte aber noch erwähnt werden, das sich auch manchmal der Kultstatus etwas übertrieben wird: Durch die schweren Erkrankungen Erickson entwickelte sich bei ihm ein "Sprachfehler". Da er viele Anweisungen auf Band gesprochen hat, wurden diese auch mit Sprachfehler überliefert. Da gibt es heute noch einige Hypnoseinstitute, die dann auch diesen Sprechfehler mit lehren.

In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wies Dirk Revenstorf mit seinen Studien die Wirksamkeit der Hypnose nach und sorgte mit seinen Ergebnissen dafür, dass Hypnose ind der Verhaltentherapie als Zusatzleistung kassenärztlich zugelassen ist. Zudem verfasster er mit Burkhard Peter das umfassende Werk "Hypnose in der Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin", was jedem, der Hypnose betreibt, nicht fehlen sollte.

Bis zur Wiederentdeckung der Hypnose in der heutigen Zeit, hat es sehr viele Experimente gegeben, aber erst mit den bildgebenden Verfahren der Medizin ließen sich wirkliche Resultate belelgen.