Traumatische Erlebnisse

Als psychisches Trauma bezeichnet man eine starke psychische Erschütterung, die durch ein traumatisierendes Ereignis oder Erlebnis hervorgerufen wird. Neben schweren Unfällen, Naturkatastrophen; Geiselnahmen, Vergewaltigungen u.a. können auch Operationen oder Erfahrungen von schwerer Gewalt und Missbrauch traumatisierend wirken. Dabei muss die Erfahrung nicht selbst gemacht worden sein. Auch Zeugen von Ereignissen beängstigenden Ausmaßes können traumatisiert werden. Derartige Erfahrungen können bei den Betroffenen zu extremem Stress mit Gefühlen der Hilflosigkeit, des Ausgeliefertseins und des Entsetzens führen.

 

Typische Symptome nach einer Traumatisierung sind:

Hyperarousal (erhöhte Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit, hohe Anspannung, innere Unruhe)

Konzentrationsschwierigkeiten

Starkes Kontrollbedürfnis (oft zwanghafte Züge)

Emotionale Taubheit und Dissoziationszustände

Flash-Backs ausgelöst durch bestimmte Schlüsselreize (Trigger)

Unverhältnismäßig starke Reaktionen auf bestimmte Reize

 

Gedankliche Vorwegnahme erneuter Traumata

Posttraumatische Belastungsstörungen

Die klassische Posttraumatische-Belastungsstörung tritt nach extrem belastenden Ereignissen in der Regel innerhalb eines halben Jahres auf. Neben Gefühlen der Hilf- und Machtlosigkeit erleben die Betroffenen oft eine tiefgreifende Erschütterung ihres Selbst- und Weltverständnis. Dies insbesondere dann, wenn menschliche Willkür und Grausamkeit mit dem traumatischen Erlebnis verbunden ist. Bestimmte Schlüsselreize aktivieren oft bewusst oder unbewusst die traumatische Erfahrung. Die Betroffenen fühlen sich dabei ihren eigenen Reaktionen gegenüber ausgeliefert und haben das Gefühl, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren.

Beziehungstrauma

Schwere Gewalterfahrungen, extreme Vernachlässigung, Grenzüberschreitungen und sexueller Missbrauch sind die Ursache für Beziehungstraumata. Die traumatische Erfahrung wird durch die Handlung eines anderen Menschen ausgelöst. Die Folgen zeigen sich in einer Vielzahl psychischer Probleme und Symptome. Vor allem aber in der Schwierigkeit, sich auf andere einzulassen bzw. diesen zu vertrauen. Oft gibt es Schwierigkeiten in der Sexualität und in nahen intimen Beziehungen. Probleme entstehen vor allem dann, wenn man sich in Beziehung zu anderen hilflos ausgeliefert fühlt, wie z.B. bei manchen ärztlichen Untersuchungen oder bei OP´s.

 

Den Betroffenen ist oft unbewusst, woher die Schwierigkeiten kommen, da die traumatischen Inhalte verdrängt oder dissoziiert werden.

Hypnotherapie für der Arbeit mit Traumatisierungen

Hypnotherapeutische Methoden sind heute ein fester und unverzichtbarer Bestandteil der Therapie traumatischer Erfahrungen. In fast allen therapeutischen Ausbildungen zur Traumatherapie werden hypnotherapeutische Techniken gelehrt (EMDR-Ausbildung, EGO-State-Therapie,  etc.) auch wenn sie manchmal anders benannt werden.

Die Hypnotherapie erlaubt nicht nur einen schnellen sondern zugleicht einen leichten Zugang zu den verdrängten und dissoziierten Inhalten auf eine Weise, die den Klienten nicht überfordert.

Hypnotherapeutisches Wissen ist für Traumatherapeuten unerlässlich, um bei der Exploration der Traumatisierungen keine unpassenden Suggestionen zu verwenden, welche die Erinnerungen verfälschen könnten.

Nachholen von Erfahrungen

Menschen leiden nicht nur unter den Erfahrungen, die sie machen mussten, sondern auch unter den Erfahrungen, die sie nicht haben machen können.

Nach der Aufarbeitung der traumatisierenden Erlebnisse können innerlich die Erfahrungen nachgeholt werden, die Betroffene auf Grund der Traumatisierungen oder der damaligen Umstände nicht hat machen können.

Wichtige für ein glückliches und erfülltes Leben bedeutsame Erfahrungen sind:

In eine Welt hineingeboren zu werden, die einen willkommen heißt, und wo man als Kind Platz und Raum hat

Eltern zu haben, die Grenzen wahren und den eigenen Raum des Kindes respektieren und schützen

Eine Mutter zu haben, die einem Wärme gibt, einen Vater zu haben, der einem Orientierung und Halt gibt

Kind sein zu dürfen, ohne dass man sich um ein Elternteil kümmern muss

Raum zum Spielen haben

 

Eine normale Pubertät zu erleben, wo man sich, neugierig auf das Leben, selbst ausprobieren kann